Specklehmanns Kriegslist.

Militär-Humoreske von Theo Seelmann
in: „Essener Volks-Zeitung” vom 2.5.1896,
in: „Bonner Volkszeitung” vom 6.6.1896,
in: „Kempener Zeitung” vom 11.7.1896


Das wurde einstimmig zugegeben: er war der größte Esser in der ganzen Kompagnie.

Er, dee höchstens alle zehn Tage einen Nickel für einen Zipfel Wurst übrig hatte, dessen gewöhnliches Zubrod Salz bildete, der keinen Pfennig von zu Hause erhielt, er war von der Mutter Natur wie aus Ironie mit einem unglaublichen Appetit, mit einer Kaumuskulatur von unermüdbarer Ausdauer und mit einem Magen von einem fabelhaften Fassungsvermögen ausgestattet worden. Sein Kommisbrod hatte er regelmäßig schon den zweiten Tag bis auf die letzte Krume aufgezehrt, ganze Berge von Pellkartoffeln ließ er zwischen seinen kreideweißen Zahnreihen spurlos verschwinden und die sonst so verschmähte braune Konservensuppe löffelte er mit dem sichtbarsten Behagen napfweise in seinen stets nahrungsbedürftigen inneren Menschen ein.

Ja, er war der größte Esser in der Kompagnie. Und als hätte die allgütige Mutter Natur weiterhin ihre boshafte Laune an ihm bethätigen wollen, hatte sie ihm ganz im Gegensatz zu seinen spärlichen Mitteln ein Antlitz verlieben, das die Rundung des Vollmonds zeigte, das von Wohlgenährtheit strotzte und das stets von einem feisten Schimmer glänzte, als würde es Tag für Tag aus reinem Geldüberfluß mit Speck eingerieben.

Diesem glänzenden Aeußeren seiner derben Gesichtszüge verdankte auch er, Lehmann VI., den Spitznamen, den ihm seine theilnamsvollen Kameraden, denen laut der Kriegsartikel ein kameradschaftliches Verhalten in und außer dem Dienste vorgeschrieben ist, beigelegt hatten, Specklehmann.

Lehmann VI, genannt Specklehmann, war nach keiner Seite hin ein Genie, das brauchte er Niemanden erst zu betheuern, Jedermann glaubte es ihm gutwillig, aber am wenigsten beschlagen war er in der kopfzerbrecherischen Rechenkunst. Und doch mußte er, seit er des Königs Rock zu tragen die Ehre hatte, rechnen — rechnen, daß ihm die dicken Schweißtropfen von der niedrigen, eckigen Stirn perlten.

Zwei Mark zweiundzwanzig Reichspfennige empfing er alle zehn Tage als Löhnung aus der kräftigen Hand des scharfblickenden Herrn Feldwebels. Von diesen zwei Mark zweiundzwanzig Reichspfennigen waren vorerst unbedingt gewisse Ausgaben zu bestreiten. Eine zweimalige Bearbeitung durch das chartige Messer des rothfingerigen Barbierlehrlings kostete einen ganzen Nickel. Für die Pflege seines nur fühlbaren Schnurrbartes und desto reicheren Haupthaares benöthigte Lehmann VI ferner stets einer daumenstarken Stange der steifsten Wachspomade, die weitere zehn Reichspfennige erforderte. Denn die sorgfältigste Glättung seines widerspenstigen Haarwuchses war der vornehmste Gegenstand seiner berechtigten Eitelkeit. Außerdem verlangte die witzlüsterne Wäscherin für die appellmäßige Reinigung und Ausbesserung der Unterkleidung unerbittlich zwanzig Pfennige.

Dazu war Specklehmann ein Mann, der seine jugendlichen Kräfte sich überall ungehemmt entfalten ließ, auch da, wo es nicht eigentlich angebracht war. Lehmann VI. konnte darauf wetten, daß ihm nach jedem Vormittagsdienst drei von seinen sechs Hosenknöpfen abgesprungen waren, die unwiderbringlich in den gelben Sand des Exerzierplatzes eingebettet lagen. So lange Specklehmann diente, hatte er darüber unablässig nachgegrübelt, ob an dieser Freiheitslust der unbotsmäßigen Bleiknöpfe diese oder er selbst die Schuld trage. Zehn Pfennige für Knöpfe und Zwirn zu ihrer desto festeren Annähung mußten daher ebenfalls ausgegeben werden.

Aber Specklehmann war außerdem eine Persönlichkeit, die auf großem Fuße lebte. Daß der Sockel seiner Gehwerkzeuge etwas länger als erlaubt gerathen war, war Lehmann allmählich klar geworden. Denn es verging kein Dienst, wo nicht der lungenkräftige Herr Feldwebel ihm beim Ausrichten der Kompagnie die unliebsame Mittheilung gemacht hätte, daß seine Latschen, wie er sich auszudrücken gestattete, eine Meile über die Front hervorsähen. Dazu waren die unsalonmäßigen Füße des Musketiers Lehmann VI. nicht nur lang, sondern auch breit, so daß er bei seinem Erdenwallen auf Flur und Feld die eindrucksvollste Spur zurückließ. Dieses mannhafte Auftreten kostete aber Sohlenzwecken. Und so mußte denn wiederum alle zehn Tage ein Nickel für dieses Unterstützungsmittel der militärischen Marschtüchtigkeit aufgewandt werden.

Lehmann VI. war jedoch nicht nur Soldat, er war auch Mensch. Als solcher besaß er menschliche Schwächen. Wie oft hatte er es sich nicht schon zugeschworen, es nicht zu thun, und doch, so oft er am Löhnungsabend die ungeheure Summe von zwei Mark zweiundzwanzig Reichspfennigen in die Hand gezahlt erhielt, war nach dem Wegtreten sein erster Gang in die Kantine.

So, nun konnte er auch einmal, wie der Kompagnieausdruck lautete, Fettlebe machen. Mit einem unvergleichlichen Wohlbehagen setzte er sich auf einen der handfesten Stühle an den von Bierresten klebrigen Tisch und ließ von seiner Cigarre den grauen Dampf wolkengleich emporsteigen. Drei Cigarren zu drei Pfennig das Stück und zwei Glas Bier für zwei Nickel, diese beträchtliche Ausgabe leistete sich Lehmann VI. alle zehn Tage trotz seiner Skrupel regelmäßig. Ein jeder Mensch hat bin und wieder den Drang, aus dem Vollen zu leben.—

Specklehmann war kein Genußmensch und er war auch kein Vergnügungsmensch. Aber alle vier bis sechs Wochen wagte er es doch, am Sonntagnachmittag der Kaserne den Rücken zu kehren.—

Aber der Montag offenbarte ihm dann seinen Leichtsinn mit Schrecken. So war es auch heut! Am Sonnabend war Löhnungstag gewesen und wie er jetzt beim trüben Schein der schmucklosen Hängelampe in der Mannschaftsstube seine Baarschaft gezählt hatte, war er zu der niederschmetternden Entdeckung gekommen, daß er für die nächsten sieben Tage noch über ganze dreißig Reichspfennige verfügte.

Die Instruktionsstunde war vorüber und nun saß Lehmann VI. auf dem Holzschemel vor seinem schmalen Kleiderspind und grübelte über die Vergänglichkeit des unentbehrlichen Mammon und die Deckung seiner nöthigsten Leibesbedürfnisse nach.

Die Ellenbogen auf die Kniee gestemmt, barg er vornübergebeugt das Gesicht in den breiten Händen. Geld! Geld! Geld! Dieser einzige Gedanke zermarterte sein armes, gequältes Hirn.

„Nun, Lehmann, denkst Du wieder über die Erschaffung der Welt nach?” erscholl plötzlich eine rasselnde Stimme neben ihm und eine kräftige Männerfaust schlug unsanft auf seine Schulter auf.

Wie vom Blitz getroffen, schnellte Lehmann VI. von seinem Sitz auf.

„Zu Befehl, Herr Sergeant!”

Wenn Specklehmann auf eine Frage keine Antwort wußte, so erwiderte er mit Vorliebe: „Zu Befehl!”

Der Sergeant Gröhler, der schnauzbärtige Korporalschafts-Führer Lehmann's, drehte sich schmunzelnd den Bart. „So”, sagte er wohlwollend, „wie weit bist Du denn in Deiner Untersuchung gekommen?”

Lehmann VI. richtete die Augen starr zur Decke empor, wie wenn er dort Hülfe suche, bewegte die Lippen, als wolle er sprechen, und — schwieg.

„Na, da scheinst Du also noch nich' gerade viel 'rausgtüfftelt zu haben,” bemerkte der Sergeant Gröhler spöttelnd. „Die Sache ist eben so leicht nich', wie sie aussieht. Aber zerbrich Dir nur Deinen Schädel nich' zu sehr, sonst schnappst Du am Ende über imd wir müssen Dich nach ner Heilanntalt für Nervenkrante schaffen.”

„Zu Befehl, Herr Sergeant!” schnurrte Lehmann.

„Oder,” fuhr der Sergeant nach einer Pause fort,„handelt sich's vielleicht um die Moneten, daß Du so tiefsinnig bist? Bist Du mit Deiner Löhnung schon fertig, und is nun bei Dir Holland in Noth?”

„Zu. Befehl, Herr Sergeant!” stieß Lehmann dieses Mal im Tone der vollsten Ueberzeugung hervor.

„Aha, da steckt's!” lachte der Sergeant hell auf und drehte Specklehmann dabei lieblosend die Ohrmuschel um. „So, so. Na, kannst Du denn nich' mal nach Hause schreiben? Dein Vater soll doch wohl Rittergutsbesitzer sein?”

„Ich habe bloß noch’ne Mutter,” versetzte der Musketier zögernd, „und die sammelt im Sommer Pilze im Busch.”

„Die wird Dir dann allerdings keinen Tausendmarkschein schicken können. Hast Du denn keinen Verwandten nich? So nen alten Erbonkel?”

„Zu Befehl, Herr Sergeant.”

„Was is er denn?”

„Der hat'n Haus in Berlin und lebt von seine' Gelder!” „Na, siehst Du, Mensch, da bist Du ja schöne raus. Denn schreib’ doch'mal hin: Lieber Onkel, nimm ne neue Hypothek auf und schicke mir die Hälfte!”

Lehmann VI. zuckte entsagungsvoll mit den Schultern.

„Du meinst,” versetzte der Sergeant, mit den Augen zwinkernd, „das nützt nischt. Wenn er gutwillig nischt'rausrückt und so knauserig is, dann mußt Du eben 'n Bischen Dampf dahinter machen. Mensch, Lehmann, Du bist 'n Kerl. der sieben Pferde umreißen könnte! Schüttle das Stroh in Deinem Dickkopf 'mal ordentlich aus! Wozu bist Du denn Soldat? Ersinne ne Kriegslist, wie Du den alten Gauner fassen kannst, und dann setze Dich hin und schreib' ihm ’ne gediegene Epistel, daß er Dir schleunigst 'n Sack voll blanker Goldstücke schickt. Wenn Du Papier brauchst, dann komm' zu mir, ich werd' Dir 'n Briefbogen und 'n Couvert geben, mein Sohn.”

Damit wandte sich der Sergeant Gröhler um und schritt dem Verschlag zu, durch den sein Gelaß von der übrigen Mannschaftsstube getrennt wurde.

Specklehmann hatte sich wieder auf seinen Schemel gesetzt. In ihm gährte es gewaltig. Der Rath des Sergeanten, eine Kriegslist zu ersinnen, durch die er sich einen Geldzuschuß verschaffen könnte, war bei ihm auf fruchtbaren Boden gefallen. Aber wie sollte er zu Werke gehen? Das war die Frage. Die Mutter.... der Onkel.... Briefschreiben... Kriegslist ... Geld... Alles das wogte in seinem Kopf wild durcheinander. Seine Brust hob und senkte sich stürmisch und ein tiefer Seufzer entrang sich seinen Lippen.

Plötzlich richtete er sich auf. Ein halb ungläubiges, halb schalkhaftes Lächeln spielte auf seinem gutmüthigem Gesicht. Für einen Augenblick neigte er den Kopf, als ob er die Richtigkeit seines Einfalls noch einmal prüfe, dann stapfte er entschlossen nach dem Verschlag des Sergeanten.

Wenige Minuten später kehrte er mit einem Briefbogen und Kouvert in der Hand zurück. Er langte das verstaubte Tintenfaß und den abgebrochenen Federhalter mit der verrosteten Schreibfeder aus seinem Spind hervor, breitete ein Zeitungsblatt auf dem großen Stubentisch als Schreibunterlage aus, rückte den Schemel heran und begann mit hochgezogenen Augenbrauen zu schreiben:

„Meine sehr liebe Muhder.

Du wirst Dich wundern, daß ich schreibe und ich mich auch. Denn ich möchte Dich oft schreiben, aber ich habe kein Geld nich für die Briefe an Dich, liebe Muhder. Liebe Muhder. Ich habe auch jetzt kein Geld nich und deshalb schreibe ich Dich, ob Du mich was schicken kannst. Liebe Muhder. Es gefällt mich sonst sehr gut bei's Militär und mein Hauptmann is sehre mit mich zufrieden und sagt, daß ich vielleicht sogar noch Gefreiter werden werde. Mein Feldwebel sagt, daß ich der strammste Kerl von die ganze Kompagnie bin. Liebe Muhder. Aber Geld habe ich niemals nich. Auch an den lieben Onkel von Berlin will ich nachher gleich noch schreiben, aber von Geld nich; denn sonst denkt er, ich schreibe bloß von wegen Geldschicken. Liebe Muhder. Ich habe den lieben Onkel sehr lieb und denke immer an ihm. Und weil er Rennthier in Berlin is, strenge ich mich auch schrecklich an, damit ich seinem Namen Ehre machen thue. Wenn er mich sehen kennte, würde er sich sehre freuen und ich mich auch. Liebe Mubder. Wenn der liebe Onkel wissen thäte, daß ich nie kein Geld nich habe, würde er mich gewiß was schicken. Denn er is ein sehre guter Mann, den ich sehre liebe. Aber ehe ich an ihn um das Geld schreibe, hungere ich lieber. Denn er kennte sich dadrüber ärgern und er soll sich nur über mir freuen, denn ich habe ihn sehre lieb. Doch ich will jetzt schließen, weil ich noch an den lieben Onkel schreiben will, aber von Geld nischt. Es grüßt Dich Dein lieber Sohn Lehmann VI.”

Specklehmann legte aufathmend die Feder auf den Tisch und überlas noch einmal seine kunstvolle Ausarbeitung. Dann setzte er die Nummer seiner Kompagnie und seines Regiments unter seinen Namen, steckte den Brief in das Kouvert und schrieb nun mit den schönsten ihm möglichen Schnörkeln die Adresse.

Nachdem er sich in der Kantine eine Briefmarke gekauft hatte, trug er das gewichtige Schreiben hinab zum Briefkasten des Kasernenhofes.

Vier Tage waren vergangen. Es war dies eine Zeit voll bangen Zweifels für Lehmann VI. Wenn seine Kriegslist geglückt war, dann mußte sich der Erfolg heute oder morgen zeigen. Mit gespanntrr Erwartung sah er daher der abendlichen Befehlsausgabe entgegen, wo die Briefschaften den Mannschaften übergeben wurden.

Endlich nahte die Stunde, wo die Kompagnie zur Bekanntmachung antrat. Mit unbeirrbarer Sicherheit hatte der beleibte Feldwebel die dienstlichen Angelegenheiten erledigt und nun begann er die eingelaufenen Postsachen an die Musketiere auszutheilen.

Ein, zwei, drei, vier Namen rief er auf, noch einen einzigen Brief hielt er in den Händen, da: „Lehmann VI!”

„Hierrr” antwortete Specklehmannn, daß die Wände dröhnten.

Wahr und wahrhaftig, der Brief war an ihn adressirt.

„Wegtreten!” kommandirte der Feldwebel. Klappend machten die Mannschaften Kehrt und zerstreuten sich auf ihre Stuben.

Lehmann's Finger zitterten, als er das Konvert aufriß, und seine Augen traten aus ihren Höhlen heraus, als er zu lesen aufing:

„Mein lieber Neffe!

Ick habe von Dir einen Brief gekriecht, den von Rechtswegen Deine Mutter krichen sollte. Das schadet aber nischt. Denn ick habe durch ihm jesehen, daß Du ein Mensch von Condewitte bist. Das freit mir, denn ick bin stolz auf meinem Namen. Du wirst wohl die Briefe an mir und an Deiner Mutter verwechselt haben. Ich habe aber auch keinen Stein nich, sondern ein Herze im Leibe. Damit es Deine Kameraden nicht merken und es kein Porto kostet, schicke ich Dir in diesem Briefe....”

Specklehmann schlug das Blatt um.

Ein gellender Aufschrei entfuhr seinem Munde.

Im Augenblick war die ganze Korporalschaft einschließlich des Sergeanten Gröhler um ihn versammelt.

Kreideweiß und bewegungslos saß Lehmann VI. auf seinem Schemel.

„Lehmann,” redete ihn der Sergeant an, „was is denn los? Hat Dich der Schlag gerührt?”

„Nein, Herr Schersant,” brachte er stoßweise hervor, indem er sich straff aufrichtete. „Meine Mutter... mein Onkel... die Kriegslist..”

„Aha, Deine Kriegslist! Jetzt wird's Licht. Na. was hast Du denn zusammengedeichselt?”

„Ich habe'n Brief um Geld an meine Mutter geschrieben...”

„Weiter!”

„Und habe dabei meinen Onkel recht gelobt und geschrieben, daß ich ihn sehr liebe und daß ich auch an ihn noch schreiben wollte...”

„Weiter, nur weiter!”

„Und dann habe ich so gethan, als ob ich den Brief verwechselte und...”

„Und?”

„Und habe ihn an meinen Onkel adressirt.”

„Ah!” ging es durch die Zuhörerschaft.

„Na, und is er darauf reingefallen?” fragte der Sergeant.

Statt aller Antwort öffnete Lehmann VI. die zusammengeballte rechte Faust und auf seiner Hand lagen — vier funkelnagelnene Fünfmarkscheine.

„Hurrah! Hurrah! Hurrah!” jubelte die ganze Korporalschaft. In demselben Moment war auch Lehmann auf die Schultern gehoben und wurde unter brausendem Halloh durch die Stube getragen.

Als sich der Freudenrausch gelegt hatte, ließ der glückliche Neffe für die Musketiere aus der Kantine eine Flasche Nordhäuser holen und erlaubte sich, auch dem Herrn Sergeanten ein Glas Lagerbier anzubieten, das anfänglich ernstlich abgelehnt, dann aber ebenso dankbar angenommen wurde. Lehmann VI. selbst gestattete sich, an diesem Abend Fettlebe zu machen. Den übrigen Betrag der Geldsendung übergab er am nächsten Tage dem Herrn Feldwebel zur Verwahrung, damit er ihn hier nach Bedarf abheben konnte.

Die Kunde von Lehmann's Einfall durcheilte im Fluge das Regiment. In den nächsten Tagen begann auf allen Mannschaftsstuben eine eifrige Schriftstellerei, und eine ganze Reihe von Onkeln und Tanten erhielten alsbald inhaltsschwere Briefe, die insgesammt angefertigt waren nach dem Rezept von Specklehmann's Kriegslist.

— — —